"Wer will kann kommen" Barbara Kraus ist sie selbst. Zunächst einmal. Barbara Kraus, die Performerin, die Schauspielerin, die Tänzerin, die Verführerin, die Kämpferin, die Feministin. In ihrem Stück "Wer will kann kommen" ist sie aber auch Johnny, ein Macho mit Pilotenbrille und karierten Hosen, oder die schrille Mrs. Twiggy mit Gummihut und bunten Strümpfen. Kraus braucht keine Company, die ist sie selbst, und in ihrer bunten, komischen Identity-Tour schlüpft eine Figur aus der anderen, und die andere wieder in die eine zurück. Mit beinahe zärtlicher Offensivität bezieht sie ihre Zuschauer mit ein, denn jede und jeder kann KOMMEN. Kraus’ Improvisation entsteht aus dem Zwiegespräch mit ihren Figuren und dem Publikum, das Johnny oder Mrs. Twiggy Stoff für Aktionen und Monologe gibt. Sie führt sich und uns an der Nase – direkt vor die abgedroschenen Mann-Frau-Stereotypen, wie sie anscheinend unausrottbar unser Gesellschaftsleben bestimmen. Mit ihrer Waghalsigkeit und Offenheit begeistert Barbara Kraus nicht nur Femistinnen, sondern alle, die an der Verstocktheit mancher Vorurteilsträger ein bisschen oder sehr verzweifeln. "Wer will kann kommen" und findet Trost in dieser berührenden Performance.