Research 2012

Research 2012

© Vladimir Miller

Philipp Gehmacher
Practice (walk+talk)

© Vladimir Miller
Coaching Project
Week 3, 30.7.–3.8.2012
10:00–16:00
TQW 1
Practice (walk+talk) Dieses Coaching Project ist eine Offenlegung der Konzepte, Erfahrungen und Bewegungspraktiken jeder/s TeilnehmerIn, durch die walk+talk Performance-Struktur. walk+talk entstand ursprünglich als Lecture-Performance, die Praktiken und Bewegungskonzepte und somit einzelne Präsenzen der heutigen Tanzperformanceszene, beleuchten. Dieses Format ist praktisch ein Versuch, „Demonstration“ und „Erklärung“, während der Performance einhergehen zu lassen. Dadurch entsteht eine dritte Ebene, in der Äußerungen – sowohl physisch, als auch verbal – gemacht werden und das Publikum die Möglichkeit bekommt, einen reflektierenden Körper mitzuerleben. Auf einer weiteren Ebene fungierte die walk+talk Serie (2008 im Tanzquartier Wien und 2011 im Kaaitheater Brüssel) als Plattform für die Präsentation von Bewegungskonzepten neben der üblichen Präsentation von Performancearbeiten, Stücken und ästhetischen Objekten. Das Verlangen, „ich“, bzw. „ich glaube“ oder „ich denke“ zu sagen, ist Teil dieses Konzepts und bringt dadurch einen Marathon an Menschen, die ihre Bedenken äußern und ein Festival, bei dem kein konventionelles Stück präsentiert wird, einen Ort der Reflektion hervor. Zuerst werde ich meine eigene Körperpraxis in Bezug zu meiner walk+talk Performance teilen. Im Laufe der Woche werden dann die TeilnehmerInnen ihre eigenen walk+talk Strukturen ausarbeiten und Teile davon teilen und performen. Physikalität, Verkörperung und Bewegung stellen Begriffe dar, die an Theorien und Erfahrungen geknüpft sind. Allerdings müssen konventionelle Auffassungen der Subjekte, der Körper als Objekt, die lineare Zeitstruktur und der Euklidische Raum bedacht werden, um die Vielfalt von Abläufen, die in jedem körperlichen Zustand passieren, nicht zum Scheitern zu bringen. Mein Interesse besteht darin, physische Artikulierungen und verbale Äußerungen zu schaffen, die diese körperlichen Zustände, sowie die individuellen Bewegungskonzepte, beschreiben und verkörpern. Da Bewegung und körperliche Präsenz, Schlüsselthemen dieses Coaching Projects sind, ist es auch möglich, einerseits über aktuelle Ideen für das Schaffen von Performance zu reflektieren, und andererseits über die Arbeitsweisen, die für die Verkörperung dieser Ideen benötigt werden. http://www.philippgehmacher.net/#/projects/walk-talk-series-248 Philipp Gehmacher lebt in Wien. Er studierte zwischen 1993 und 1999 an der London Contemporary Dance School und dem Laban Centre London. Zwischen 1998 und 2000 entstanden in London die ersten choreografischen Arbeiten „in the absence, Holes and Bodies“ und „embroyder“. Seine Beschäftigung mit Gesten, Berührung und Raum mündete, im Jahr 2001, in dem Duett „good enough“ zur Eröffnung des Tanzquartiers Wien. Es folgte „mountains are mountains“ (2003), Gehmachers erstes abendfüllendes Gruppenstück. 2004 erschien „incubator“ als Stationenprojekt mit unterschiedlichen Fassungen in Wien, Berlin, Brüssel und Lyon. Weiters: „das überkreuzen beyder hände“ (2006) und „Iike there's no tomorrow“ (2007), in dem Gehmacher erstmals nicht selbst auf der Bühne agierte. Seit 2007 arbeitet er mit der amerikanischen Choreografin Meg Stuart zusammen. Es entstanden „MAYBE FOREVER“ und „the fault lines“ (2010). 2008 begann seine Zusammenarbeit mit dem bildenden Künstler Vladimir Miller, für die Videoinstallationen „dead reckoning“ und „at arm's length“ u.a. Im März 2008 entwickelte Gehmacher ein neuartiges Format der Lecture-Performance, in der ChoreografInnen über und in Bewegung sprechen. „walk + talk“ fand am Tanzquartier Wien und im Kaaitheater Brüssel (2011) mit unterschiedlichen ChoreografInnen statt. 2010 feierte das Gruppenstück „in their name“ beim steirischen herbst (Graz) Premiere. Auf Einladung des Leopold Museums entstand im September 2011 die Rauminstallation „grauraum“ (mit Bildern von Egon Schiele). Er wirkte in H. v. Kleists Das Erdbeben in Chilli unter der Regie von Laurent Chétouane mit, das im Jänner 2012 im Schauspiel Köln zur aufgeführt wurde. Philipp Gehmacher arbeitet kontinuierlich mit den renommiertesten zeitgenössischen Tanzinstitutionen in Europa zusammen, die zahlreiche seiner Stücke ko-produzieren und präsentieren. 2009 bekam er den erstmalig ausgeschriebenen Förderungspreis für Tanz des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur verliehen. Mehr Informationen unter: www.philippgehmacher.net
Philipp Gehmacher
© Vladimir Miller
© Vladimir Miller
© Eva Würdiger
© ImPulsTanz - All rights reserved
Date: 28.03.2024, 19:39 | Link: https://impulstanz.com/research/id1963/