Research 2023

Research 2023

© Julien Benhamou

Olivier Dubois
What the night brings to the day... an immediate re-enactment!

© Julien Benhamou
Field Project
Week 3, 24.7.–28.7.2023
21:00–02:00
APL

20 Künstler*innen. 5 Performances, die gemeinsam besucht werden. 5 Nächte des Reenactements.  

Dieser unmittelbare Reenactment-Prozess ist ein Spiel, eine Herausforderung und ein Wagnis, aktiv Stellung zu beziehen. Unmittelbar nach der Vorstellung, die wir gemeinsam besuchen, gehen wir ins Studio und erschaffen einen Teil des Stücks, das wir gesehen haben, neu. Es geht um die Möglichkeit, anders zu performen, Normen zu dekonstruieren, mit ihnen zu spielen, sie zu durchkreuzen, sie zu transformieren, ihnen zu widerstehen, sie neu zu definieren und sie neu zu erarbeiten.

Der Zweck dieses Field Projects kann durch eine Reihe von Fragen beschrieben werden. Nach dem Besuch einer Performance fragen wir uns:

  • Was bleibt von der Performance? Welche Emotionen, Empfindungen, Überlegungen trage ich aus dieser Performance hinaus?
  • Was hätte man anders machen können? Gibt es eine bessere Art und Weise?
  • Anstatt alles zu ändern, könnte ich die Performance auf eine Art und Weise verändern, die meinen persönlichen Anliegen in Bezug auf Gesellschaft und auf mein persönliches/künstlerisches Engagement entspricht?
  • Welcher Teil meiner Performancefantasien leitet meine kritische Sichtweise?
  • Ist es legitim, dass ich es wage, die Performance neu zu schreiben, neu zu inszenieren?

Ein paar Worte zum Reenactment:
Reenactment nach einer Dialektik von Eintauchen und Distanzierung: Ersteres ist die Suche nach Authentizität und Identifikationsprozessen, und zweiteres ist die Vortäuschung. Authentizität ist für Reenactments sehr zentral. Sie bezieht sich auf die Fähigkeit, sich in das Spiel einzulassen. Ziel ist es, einen Zustand der vollständigen Vertiefung zu erreichen – „wirklich daran zu glauben“.  Diesem Wert der Authentizität muss eine „machen wir es nur zum Spaß“-Einstellung entgegengesetzt werden, wie es Kinder oftmals tun können! Dieses „wir tun nur so als ob“ erzeugt Verlockungen, die uns in fiktive Universen eintauchen und eine „Fake“-Haltung einnehmen lassen. Dieser mentale Zustand erlaubt es uns, die Referenz (die Performance, der wir beigewohnt haben) auf Distanz zu halten, selbst wenn die Nachstellung am Ort des „ursprünglichen“ Ereignisses (auf einer Bühne) stattfindet und affektive Verbindungen zu den Protagonist*innen bestehen.

Dieses Field Project ist jetzt voll. Es ist nicht mehr möglich, sich für dieses Field Project zu bewerben. Es hat seine maximale Teilnehmer*innenzahl erreicht.

Olivier Dubois
© Julien Benhamou
© François Stemmer
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Date: 29.03.2024, 14:16 | Link: https://impulstanz.com/research/id4992/