Leichtfüßig schafft die New Yorker Choreografin Jillian Peña den Sprung zwischen Kapitalismus und Marxismus. Von Letzterem – zusammen mit Queer Theory, Psychoanalyse und Ballett – ist ihr jüngstes, episches Tanzdrama „Polly Pocket“ inspiriert: eine unheimliche Begegnung mit dem Selbst als Beziehungsspielzeug. Polly Pocket ist eine Ausgeburt des Kapitalismus: ein wie eine Muschel zusammenklappbares Mini-Puppenhaus aus Plastik, das in jede Hosentasche passt. Peñas Trio erlaubt einen Blick in die ganz private Gefühls- und Spielwelt von Alex und Andy, die einander mit Geschenken umgarnen. Eine hinreißend getanzter Trip durch Oberflächen, Untiefen und Soundtracks post-romantischer Doppelgängermotive – E.T.A. Hoffmann und Coppelia lassen grüßen.
Österreichische Erstaufführung
31. Juli + 02. August, 21:00, Odeon