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Ulduz Ahmadzadeh
Transcending Traditions

© Peter Rauchecker
Field Project
Week 1, 15.7.–19.7.2024
10:00–16:00
VOP 2
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„Der kolonial-moderne ästhetische Rahmen, der den Bereich der Tanzkunst diszipliniert und reguliert, setzt die Existenz des zeitgenössischen Tanzes in seiner Opposition, seinem Ausschluss und seiner Negation der ‚anderen‘ Tänze. Tänze, die ‚außerhalb‘ der Genealogie der Zeitgenossenschaft stehen, als Objekt der Klassifizierung und Ausstellung für das Ethnographische oder Folkloristische oder als Ware für touristischen Konsum.“ – Rolando Vázquez

In diesem Field Project lassen wir uns auf einen Prozess ein, der sich mit dem Spannungsverhältnis zwischen dem zeitgenössischen Tanz und den sogenannten „anderen“ als traditionell und „folkloristisch“ bezeichneten Tänzen auseinandersetzt.

Wir tauchen ein in die vielfältigen Bewegungswelten und Rituale aus Zentral- und Südwestasien, die bisher weitgehend unterrepräsentiert sind und erforschen dabei die Möglichkeiten des kreativen Austauschs sowie die Entstehung neuer Perspektiven, Ästhetiken und hybrider Bewegungssprachen.

Unsere Forschung erstreckt sich über verschiedene choreografische Herangehensweisen, in denen wir neue Formationen erkunden, mit Wiederholungen experimentieren und uns neuen rhythmischen Mustern und kompositorischen Ideen öffnen. Dabei entdecken wir das immense Potenzial zur Fusion verschiedener Bewegungsqualitäten sowohl innerhalb der Tanzpraktiken der Regionen selbst als auch im zeitgenössischen Tanzkontext. Die Besonderheiten dieser Tanzpraktiken bieten nicht nur interessante Aspekte, sondern sind auch von großer Relevanz für den zeitgenössischen Tanz.

In dieser Woche werden die Teilnehmer*innen in die Welt des ursprünglichen Bewegungsmaterials aus Südwest- und Zentralasien eingeführt. Gemeinsam erforschen wir die vielfältigen Möglichkeiten des Umgangs mit diesen Originalmaterialien und stellen uns folgenden Fragen:

  • Wie interpretieren und rezipieren Körper außerhalb des ursprünglichen Kontextes die Originalmaterialien?
  • Wie können wir die Originalmaterialien in einen Dialog mit der zeitgenössischen Tanzsprache bringen und erweitern?
  • Auf welche Weise können wir den Reichtum des Tanzwissens und der Bewegungssprachen dieser Regionen in einen theatralischen, künstlerisch codierten Raum übertragen?

Darüber hinaus tauchen wir ein in die faszinierende Welt typischer, komplexer und ungerader rhythmischer Muster und Akzente, die charakteristisch für diese Regionen sind. Wir analysieren sie, lernen, sie zu verstehen und sie zu zählen. Dabei erforschen wir, wie ungerade rhythmische Muster den tanzenden Körper beeinflussen können und welche spannenden Möglichkeiten sie kompositorisch und choreografisch bieten.

Ulduz Ahmadzadeh
© Maximilian Pramatarov
© Maximilian Pramatarov
© Maximilian Pramatarov
© Peter Rauchecker
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Date: 05.05.2024, 02:06 | Link: https://www.impulstanz.com/research/pid6577/